Oxycodon-Entzug: Ein Weg aus der Abhängigkeit
Die Abhängigkeit von Oxycodon ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Ein kalter Entzug nach einer längeren Einnahme von Opioiden, die damit einhergehende Angst vor Schmerzen und unangenehmen Entzugserscheinungen, stellt für Betroffen zumeist eine grosse Hürde dar. Der Entzugsprozess mag eine Herausforderung sein, aber mit unserer fachkundigen Unterstützung können Sie diesen bewältigen. Wir bieten Ihnen die fortschrittlichsten Möglichkeiten mit individueller Betreuung, um Sie auf Ihrem Weg zurück in ein opioidfreies Leben zu begleiten. Zu Beginn steht immer ein einfühlsames Gespräch, in dem wir Ihre persönliche Situation gemeinsam besprechen.
Voraussetzungen für einen Oxycodon-Entzug:
- Allgemeine Lebenssituation: Eine stabile Lebenssituation mit unterstützenden Beziehungen und einem geregelten Tagesablauf ist sehr hilfreich für den Entzug.
- Allgemeiner Gesundheitszustand: Eine Vorabklärung des allgemeinen Gesundheitszustands (z.B. psychiatrische Diagnosen, chronische Schmerzen, chronische Erkrankungen) ist wichtig.
- Somatische Vorabklärung: Bei Patienten, die Oxycodon aufgrund einer Therapie bei chronischen Schmerzen einnehmen, ist eine einwandfreie somatische Vorabklärung zentral.
- Motivation: Die Entschlossenheit, etwas zu ändern, und die Motivation, den Entzug durchzuführen, sind wesentliche Erfolgskomponenten.
- Zielsetzung: Es sollte ein klares Ziel und Setting für die Zeit nach dem Entzug definiert sein.
Vorbereitung auf einen Oxycodon-Entzug:
- Eingangsdosierung: Ein Entzug kann bei uns stattfinden, wenn die tägliche Dosis maximal ca. 100mg beträgt. Generell gilt: Je tiefer die Dosierung, desto einfacher der Entzug! Wir beraten Sie gerne, wie sich eine Oxycodon-Dosierung schrittweise reduzieren lässt.
- Konsumform: Bitte beachten Sie, dass die Konsumform einen Einfluss auf den Entzugsverlauf und die Entzugssymptomatik haben kann. Zu bevorzugen sind geschluckt (per oral) und unzerkaut eingenommene Oxycodon-Präparate. Bei zerkauten Retardtabletten oder in flüssiger Form eingenommenem Oxycodon (z.B. Oxynorm®) ist eine gute Vorbereitung umso wichtiger und die vorgängige Umstellung auf eine retardierte Variante kann sinnvoll sein. Wir sind uns bewusst, dass eine Umstellung der Konsumform nicht immer leicht ist. Gelingt es Ihnen aus eigener Kraft, eine gute Ausgangslage zu erarbeiten, ist die Prognose im Nachhinein oft besser.
- Umstellung auf ein länger wirksames Opioid: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, ein paar Tage vor dem Entzug auf ein länger wirksames Opioid wie Methadon oder Polamidon umzusteigen. Durch die kurzzeitige Einnahme stellen sich die negativen Effekte (wie starke Einlagerung im Muskel- und Fettgewebe) nicht ein und der Entzug wird vereinfacht.
- Dosierungsreduktion: Erfahrungsgemäss erhalten Menschen mit einer Oxycodon-Abhängigkeit bei der Umsetzung einer Dosierungsreduktion oft wenig bis gar keine Unterstützung, zudem fehlt häufig das fachliche Know-how und die Motivation individuelle Ressourcen bei Betroffenen zu erkennen. Oft werden leider auch viel zu hohe Dosierungen verschrieben, welche dann von den Betroffenen mühselig schrittweise wieder abgebaut werden müssen.
Unterstützung durch unsere Klinik:
- Neuro Jet®-Stimulation: Der Neuro Jet® IX-Stimulator lindert die Entzugssymptome nach der letzten Einnahme zuverlässig und sofort nach Klinikeintritt.
- Medikation: Zusätzlich zur Endorphin-Stimulation erhalten Sie, wie bei einem warmen Entzug üblich, situationsgerechte Medikamente zur Abschwächung von körperlichen Entzugserscheinungen und zur Erleichterung des Entzugsverlaufs.
- Persönliche Unterstützung: In unserer Klinik legen wir großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre, die Ihnen Geborgenheit und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit bietet. Unsere engagierten Mitarbeiter stehen Ihnen rund um die Uhr zur Seite, um Sie während des gesamten Entzugsprozesses zu begleiten und zu unterstützen.
Oxycodon-Entzug mit Neurostimulation
Die gefürchteten Entzugssymptome werden durch den Einsatz von Frequenzstimulation behandelt. Der Neuro Jet® IX wurde in unserer Klinik aus den frühen Grundlagen der Neuro-Elektro-Stimulation (NES oder NET) entwickelt.
Mit dem Neuro Jet® IX, einem computergesteuerten Therapiegerät, wird die körpereigene Opiatproduktion (Endorphine) angeregt, wodurch eine schnellere Umstellung des Stoffwechsels erreicht wird. Die Entzugssymptome werden nachhaltig gelindert und der Opiatentzugsprozess deutlich verkürzt.
Verlauf eines Oxycodon-Entzugs:
Die Wahrnehmung und Ausprägung eines Oxycodon-Entzugs sind immer individuell. Welche Entzugssymptome auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die gesundheitliche Konstitution, die persönliche Einstellung und Perspektive, die Konsumhöhe, die Konsumform, die Konsumdauer, das Lebensalter und die Behandlungsmöglichkeiten. Eine allgemein gültige Aussage über den Verlauf des Entzugssyndroms ist daher generell nicht möglich.
Der Hauptteil des Entzugs dauert bei uns etwa drei Tage. In dieser Zeit können die nachfolgend genannten Symptome stärker, schwächer oder gar nicht auftreten:
- Körperliche Symptome: Schwitzen, Frösteln, Doppelbilder, Übelkeit und Erbrechen, Bauch- und Unterleibskrämpfe, Appetitlosigkeit, Restless-Legs-Syndrom, Muskelverkrampfungen, Schüttelfrost, schneller Puls, hoher Blutdruck, Durchfall.
- Psychische Entzugserscheinungen: Emotionale Schwankungen, Ängste, Schlafstörungen, innere Unruhe, Dysphorie, depressive Verstimmungen, anhaltendes Substanzverlangen (craving).
- Erholungsphase: Am 4. Tag setzt die Erholungsphase ein und wir besuchen mit unseren Klinikgästen bereits ein Thermalbad. Das warme Wasser trägt auch dazu bei, etwaige noch leicht vorhandene Entzugssymptome zu lindern und die neugewonnene Freiheit bereits etwas zu geniessen.
Allfällig verbleibende leichte Entzugserscheinungen und Erschöpfungszustände können in ihrer Dauer und Ausprägung variieren.
Durch eine gesunde Lebensweise werden die Selbstheilungskräfte des Körpers die Leistungsfähigkeit jeden Tag ein weiteres Stück wieder herstellen. Geduld und das nötige Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten begünstigen diesen Prozess.
Nüchternheit und emotionale Herausforderungen
Wichtiger Punkt: Durch den Wegfall des Betäubungsmittels werden sie nüchtern! Je nach Situation des Betroffenen ist das ein schwieriger und überwältigender Prozess. Sie werden empfindlicher, die Wahrnehmung wird intensiver und die verschiedenen Emotionen sind deutlicher erlebbar («Auftauen der Seele»).
Was ist Oxycodon?
Oxycodon ist ein halbsynthetisches Opioid das als Schmerzmittel zur Behandlung von stärksten bis starken Schmerzen eingesetzt wird. Die schmerzstillende Wirkung der Substanz übertrifft diejenige von Morphin ca. um das 1,5 fache. Wie bei anderen Opioiden geht die Anwendung von Oxycodon mit dem Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung einher und weist ein hohes Suchtpotenzial auf.
In den USA löste die ungehemmte Verschreibungspraxis des oxycodonhaltigen Medikaments Oxycontin® eine Opioidkrise aus. Das Medikament wurde 1996 auf den amerikanischen Markt gebracht und zur Linderung starker Schmerzen mit einem angeblich sehr geringen Suchtpotenzial aggressiv beworben. Daraufhin war ein jahrelanger Anstieg der Zahl von Drogenabhängigen und Todesfällen im Zusammenhang mit dem Missbrauch von opioidhaltigen Schmerzmitteln zu verzeichnen. Eine restriktivere Verschreibungspraxis führte bei vielen Betroffenen zum Umstieg von legalen oxycodonhaltigen Medikamenten zum illegalen aber billigeren Heroin. In den USA wird Oxycodon in diesem Zusammenhang auch «Hillbilly Heroin» genannt.
Wie wirkt Oxycodon?
Oxycodon ist ein reiner Agonist an δ-, κ- und µ-Opioidrezeptoren (Vermittlung von Effekten wie Euphorie, Schmerzlinderung, Herabsetzung der Atmung etc.) in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen (z.B. Darm).
Die therapeutische Wirkung von Oxycodon ist hauptsächlich schmerzstillend (analgetisch), angstlösend (anxiolytisch), hustenreizunterdrückend (antitussiv) und sedierend durch die Bindung an die endogenen Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem (ZNS).
Nach oraler Einnahme weist Oxycodon eine hohe absolute Bioverfügbarkeit von bis zu 87% auf. Die verhältnismässig rasche Freisetzung des Wirkstoffes bestimmter Präparate und eine relativ kurze Halbwertszeit, führen zu rauschartigen und euphorisierenden Wirkungen.
Der Arzneistoff wird in der Leber zum Hauptmetaboliten Noroxycodon, Oxymorphon, Noroxymorphon und diversen Glucuroniden verstoffwechselt und überwiegend mit dem Urin ausgeschieden.
Wie entsteht eine Oxycodon-Abhängigkeit?
Eine Oxycodon-Abhängigkeit entsteht schleichend. Am Anfang der Einnahme stehen häufig chronische Schmerzen oder eine missbräuchliche Einnahme. Hauptgründe für eine wiederholte Zufuhr des Medikaments sind die erwünschten Effekte der schmerzlindernden Wirkung und besonders die psychische Erleichterung durch euphorisierende Wirkungen.
Mit der Zeit passt sich der Organismus an die Dauerzufuhr des Opioids an. Es entsteht eine Opiattoleranz. Die Gewöhnung verlangt nach immer höheren Dosen um den gleichen Effekt zu erhalten. Infolgedessen wird die Dosis nicht selten schrittweise, auf deutlich mehr als die empfohlene maximale therapeutische Empfehlung erhöht.
Das abrupte Absetzen der Substanz nach einiger Zeit (z.B. zur Überprüfung des Schmerzbildes) kann, zumeist auch unerwartet, zu körperlichen und psychischen Entzugssymptomen führen. Mit anfänglich nur leichten, mit Dauer des Ausbleibens aber immer stärkeren Symptomen verlangt der Körper nach erneuter Zufuhr von Oxycodon-Präparaten. Diesem heftigen, auch psychischem Verlangen wird dann meistens wieder entsprochen.
Die Angst vor Entzugssymptomen bei einem kalten Entzug, erneut auftretende Schmerzen oder die Vermeidung von psychischem Unwohlsein nötigt viele Menschen mit einer Oxycodon-Abhängigkeit oft zu einer chronischen Einnahme.
Ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg in eine dauerhafte Abstinenz bietet der ESCAPE Oxycodon-Entzug.
Welche handelsüblichen Medikamente enthalten Oxycodon?
Oxycodonhaltige Medikamente sind unter verschiedenen Handelsnamen (länderspezifisch von einem bestimmten Hersteller gekennzeichnet und vertrieben) erhältlich:
- z.B. Carenox®, Maridolor®, Merlodon®, Oxygesic®, Oxycontin®, Oxygerolan®, Oxynorm®, Targin®.
Aufgrund des Missbrauchspotentials und der Gefahren von Oxycodonsucht und Oxycodonabhängigkeit werden vermehrt Kombipräparate mit Naloxon (z.B. Targin®) verschrieben.
Welche unerwünschten Wirkungen von Oxycodon sind bekannt?
Das Medikament verursacht Nebenwirkungen mit unterschiedlichen Häufigkeiten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verstopfung, Übelkeit und Juckreiz.
Häufig sind Appetitverlust, Angst, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Denkstörungen, Depressionen, Kurzatmigkeit, Bauchschmerzen und Müdigkeit. Gelegentlich treten Überempfindlichkeit, Dehydratation, Halluzinationen, Gedächtnisverlust, Krampfanfälle, erhöhte Muskelspannung, Sprachstörungen, Pupillenverengung, Schwindel und Atemdepression auf.
Selten kommt es zu niedrigem Blutdruck und Nesselsucht. Einige Nebenwirkungen sind nicht abschätzbar und umfassen anaphylaktische Reaktionen, Aggression, Abhängigkeit, Schmerzempfindlichkeit und Toleranzentwicklung. Gegen Verstopfung werden eine angepasste Ernährung und/oder Abführmittel empfohlen. Übelkeit verschwindet oft nach wenigen Tagen. Wiederholte Anwendung kann zu Abhängigkeit führen.
Oxycodon-Entzug bei der ESCAPE Klinik
Qualität
Signifikante Reduktion von Entzugssymptomen durch Stimulation körpereigener Opioide und unterstützender Medikation
Fragen und Antworten zum Oxycodon-Entzug
Erfahrungsberichte
Patienten erzählen über Ihre Erfahrungen des Aufenthalts in unserer Klinik.
Nachsorge
Was sind die Herausforderungen nach einem erfolgreichen Entzug?
Kosten für Entzug
Erfahren Sie mehr über die Preisgestaltung eines Entzugs in der ESCAPE Klinik.
Entzugsablauf
Lernen Sie mehr über unsere innovative ESCAPE Entzugstherapie.
Die Escape Klinik
Seit über 30 Jahren unterstützen wir unsere Patienten und Patientinnen.