Was ist Morphin?
Morphin ist ein natürlicher Bestandteil von Opium (getrockneter Milchsaft des Schlafmohns). Die Substanz wird vor allem in der Schmerztherapie eingesetzt, aber eben auch zur Substitutionsbehandlung bei Menschen mit einer bestehenden Opiat-Abhängigkeit (vorwiegend bei Abhängigkeit von Heroin). Morphinhaltige Medikamente sind als Retardkapseln oder Retardtabletten, Tropfen, rasch wirksame Tabletten, Injektionslösungen, Suppositorien, und Pflaster erhältlich. Zur Substitution wird zumeist retardiertes Morphin in Kapsel- (z.B. Sevre-Long® in der Schweiz, Substitol® in Österreich) oder Tablettenform (z.B. Compensan®) abgegeben.
Wie wirkt Morphin?
Morphin wirkt im zentralen Nervensystem als Agonist. Die Effekte beruhen hauptsächlich auf der Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren (Vermittlung von Effekten wie Euphorie, Schmerzlinderung, Herabsetzung der Atmung etc.). Dadurch wird die Schmerzweiterleitung behindert und das Schmerzempfinden gesenkt. Die Substanz hat stark schmerzlindernde (analgetische), hustenreizlindernde (antitussive) und psychotrope («auf die Seele wirkend») Eigenschaften.
Nach Einnahme über den Mund (peroral) wird Morphin eher langsam und unvollständig vom Darm in den Blutkreislauf aufgenommen (Bioverfügbarkeit von 20 – 40%). Nach seiner Verteilung im Körper wird der Wirkstoff in der Leber abgebaut. Die dabei entstandenen Abbauprodukte (die immer noch eine schmerzstillende Wirkung aufweisen) werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.
Wie entsteht eine Morphin-Abhängigkeit?
Eine Morphin-Abhängigkeit entsteht schleichend. Am Anfang der Einnahme stehen häufig chronische Schmerzen, die Substitution oder eine missbräuchliche Einnahme. Hauptgründe für eine wiederholte Zufuhr des Medikaments sind die erwünschten Effekte wie Schmerzlinderung, Vermeidung von Entzugssymptomen (Substitution) und besonders die psychische Erleichterung durch euphorisierende Wirkungen.
Mit der Zeit passt sich der Organismus an die Dauerzufuhr des Opiats an. Es entsteht eine Opiattoleranz. Die Gewöhnung verlangt nach immer höheren Dosen um den gleichen Effekt zu erhalten. Infolgedessen wird die Dosis nicht selten schrittweise, auf deutlich mehr als die empfohlene maximale therapeutische Empfehlung erhöht.
Das Absetzen der Substanz nach einiger Zeit (z.B. zur Überprüfung des Schmerzbildes) führt zu körperlichen und psychischen Entzugssymptomen. Mit anfänglich nur leichten, mit Dauer des Ausbleibens aber immer stärkeren Symptomen verlangt der Körper nach erneuter Zufuhr von Morphin-Präparaten. Diesem heftigen, auch psychischem Verlangen wird dann meistens wieder entsprochen.
Die Angst vor Entzugssymptomen, erneut auftretende Schmerzen oder die Vermeidung von psychischem Unwohlsein nötigt viele Menschen mit einer Morphin-Abhängigkeit oft zu einer chronischen Einnahme.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus diesem Dilemma bietet der ESCAPE Morphin-Entzug.
Welche handelsüblichen Medikamente enthalten Morphin?
Morphinhaltige Medikamente sind unter verschiedenen Handelsnamen (länderspezifisch von einem bestimmten Hersteller gekennzeichnet und vertrieben) erhältlich:
- z.B Sevre-Long®, MST®Continus®, Substitol®, Compensan®, Mundidol®, Vendal®, Capros®
Fragen und Antworten zur Morphin-Abhängigkeit
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So gelingt ein erfolgreicher Morphin-Entzug
ESCAPE Morphinentzug
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